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Regenstauf startet die Kommunale Wärmeplanung

    U. Pesold/Markt Regenstauf Bürgermeister Josef Schindler gab den Startschuss für die Kommunale Wärmeplanung in Regenstauf. Von links: Kommunalbetreuer Wolfgang Dumm (Bayernwerk Netz GmbH), Projektmanagerin Patricia Pöllmann (Institut für nachhaltige Energieversorgung, INEV) KWP-Managerin Christina Albrecht (Bayernwerk Netz GmbH), 1. Bürgermeister Josef Schindler Klimaschutzmanagerin Veronika Preis, Geschäftsleiter Andreas Liegl und Bautechnikleiter Christian Kotschate

    Der Markt Regenstauf packt die Kommunale Wärmeplanung an. „Die Wärmeplanung für Regenstauf soll aufzeigen, wie der Wärmebedarf in unserer Marktgemeinde in Zukunft durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale, stabile und unabhängige Wärmeversorgung zu erreichen“, sagt Bürgermeister Josef Schindler.

    Bei der Auftaktveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (KWP) im Rathaus machte der Bürgermeister deutlich, dass schon das im Jahr 2022 veröffentlichte Klimaschutzkonzept des Marktes Regenstauf potentielle Nahwärmenetze als Maßnahme definierte, z.B. für das Rathaus und das Alte Kloster. Die Wärmeversorgung dieser beiden gemeindlichen Gebäude mit einer Pelletheizung steht inzwischen kurz vor dem Abschluss. Für ein Nahwärmenetz in den Gewerbegebieten Regenstauf Süd - Brennthal und das Industriegebiet Regenstauf Süd an der Gutenbergstraße liegt bereits eine Machbarkeitsstudie vor. Erste Planungsleistungen wurden ebenfalls bereits in Auftrag gegeben. Und auch im Bereich des Schulzentrums am Schloßberg haben die Planungen für ein Wärmenetz begonnen. Hier sollen künftig auch nahe gelegene Anwohner die Möglichkeit haben, ihr Gebäude anzuschließen und mit nachhaltiger Wärme zu versorgen. „Wir fangen also nicht bei null an“, sagte Schindler.

    Das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ (kurz Wärmeplanungsgesetz) sieht vor, dass für alle Gemeindegebiete mit mehr als 100.000 Einwohner bis zum 30. Juni 2026 und für alle Gemeindegebiete mit weniger als 100.000 Einwohner bis zum 30. Juni 2028 eine KWP erstellt wird. Der Markt Regenstauf hat die Bayernwerk Netz GmbH zusammen mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) mit der KWP beauftragt.

    „Niemand muss jetzt zuhause seine Heizung rausreißen!“ Christina Albrecht von der Bayernwerk Netz betonte beim Gespräch im Rathaus, die KWP liefere einen Fahrplan für konkrete Maßnahmen und setze Prioritäten für die Zukunft: Welche Wärmequelle ist in welchem Teil des Gemeindegebiets sinnvoll und wo gibt es Möglichkeiten Heizenergie zu sparen? „Was davon tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, muss die Gemeinde in einem nächsten Schritt entscheiden“, so Albrecht.  

    Gebäudetypen, Baualtersklassen, Verbraucher, Erzeuger, Energiequellen: Patricia Pöllmann, Projektmanagerin von INEV, informierte, dass man in Regenstauf mit Unterstützung der Verwaltung bereits mit der Datenerhebung begonnen habe.

    Zum Ablauf der kommunalen Wärmeplanung gehört, dass alle relevanten Akteure wie z.B. Gas-Netzbetreiber, Großverbraucher oder Biogasanlagenbetreiber eingebunden werden. Außerdem ist eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung. Daher gehört auch die Organisation einer Bürgerinformationsveranstaltung zu den Aufgaben, die für das kommende Jahr auf der Agenda stehen.

    Aufgabe der KWP ist es nach den gesetzlichen Vorgaben nicht, eine Detailplanung zur technischen Umsetzung und zur wirtschaftlichen Machbarkeit zu liefern, oder gar fixe Preise für die Wärmelieferung an Endkunden. „Das wäre nach Abschluss der KWP dann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die nächste Aufgabe“, so Albrecht.

    Unabhängig von der KWP gilt seit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) für Gemeinden in der Größenordnung von Regenstauf, dass neue Gas- oder Ölheizungen für den Gebäudebestand ab dem 1. Juli 2028 nur zulässig sind, wenn sie zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Bei Neubauten gilt die 65-Prozent-Regel sofort.

    „Aber auch darüber werden wir im Rahmen der Bürgerbeteiligung noch gesondert informieren“, kündigt Bürgermeister Josef Schindler an.

     

    Die kommunale Wärmeplanung ist eine Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende. Die Wärmeversorgung vor Ort soll nachhaltig und effizient gestaltet werden, um klimaschädliche CO₂-Emissionen zu reduzieren. Im Bayerischen Klimaschutzgesetz hat der Freistaat festgelegt, dass Bayern bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein soll.

    Die Bundesgesetzgebung gibt folgende vier Schritte für die Kommunale Wärmeplanung vor:

    1. Eignungsprüfung / Bestandsanalyse

    Bei der Bestandsanalyse werden der aktuelle Wärmebedarf, der Verbrauch und die damit einhergehenden Treibhausgasemissionen erhoben. Diese Daten werden unter Berücksichtigung von Gebäudetypen, Baualtersklassen sowie Versorgungsstrukturen aus Gas- und Wärmenetzen, Heizzentralen und Speichern erfasst. Außerdem werden Beheizungsstrukturen von Gebäuden ermittelt.

    2. Potenzialanalyse

    Die Potenzialanalyse zeigt Möglichkeiten zur Reduktion des Wärmebedarfs auf. Zudem werden lokale Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärmepotenziale ermittelt.

    3. Zielszenario

    Das Zielszenario basiert auf den Ergebnissen der Bestands- und der Potentialanalyse. Dieses soll aufzeigen, wie der zukünftige Wärmebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Hierbei wird eine räumlich detaillierte Beschreibung der benötigten Versorgungsstruktur im Jahr 2040 erstellt, inklusive eines Zwischenziels für 2030. Dies erfolgt durch die Identifikation geeigneter Bereiche für Wärmenetze und Einzelversorgung.

    4. Umsetzungsstrategie und Maßnahmen

    Auf Grundlage des Zielszenarios wird ein Fahrplan zur Umsetzung des kommunalen Wärmeplans formuliert. Dabei werden konkrete Maßnahmen, Prioritäten und ein Zeitplan für die kommenden Jahre ausgearbeitet. Es werden konkrete Ziele zur erforderlichen Energieeinsparung und zum Aufbau der künftigen Energieversorgungsstruktur gesetzt.

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